Eine Zeitreise ins ritterliche Mittelalter
Wer die alten Gemäuer einer Burg betritt, kann sich bestimmt vorstellen, wie sich damals ein Burgfräulein oder Knappe gefühlt haben muss.
In Feldkirch liegen Zukunft und Geschichte direkt nebeneinander. Das zeigen sowohl das mittelalterliche Zentrum, als auch die Burgen und Ruinen, in denen man sich wie im Märchen fühlt.
Die Schattenburg, Feldkirchs Wahrzeichen seit vielen Jahrhunderten, war früher Schutzburg, Amts- und Wohnsitz der Grafen von Montfort und später der Habsburger Vögte, Armenhaus und Gefängnis. Die hochmittelalterliche Burg stellt eine der besterhaltenen Burganlagen Mitteleuropas dar.
Erbaut wurde die Burg um 1200 von Graf Hugo von Montfort, dem Gründer der Stadt Feldkirch. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert zunehmend Mittelpunkt der Herrschaft der Grafen zu Montfort. 1375 verkaufte Burggraf Rudolf IV. von Montfort die von der Schattenburg aus verwaltete Herrschaft Feldkirch an Herzog Leopold III. aus dem Hause Habsburg. Nach dem Tod Rudolf IV. von Montfort setzten die Habsburger Vögte als Verwalter der Grafschaft ein.
Im Laufe der Jahrhunderte war die Burg immer wieder Mittelpunkt von kriegerischen Auseinandersetzungen und diente zeitweise auch als Gefängnis und Armenhaus, was zum baulichen Niedergang führte. 1825 konnte die Burg von der Stadt Feldkirch erworben werden. Durch den Museums- und Heimatschutzverein für Feldkirch und Umgebung konnte die Burg gerettet und wiederbelebt werden.
Und heute? Heute laden das Schattenburgmuseum, die Gastwirtschaft und der Minigolfplatz die Besucher:innen zum Verweilen in der Burg ein.
www.schattenburg.at
Schloss Amberg wurde vermutlich um 1500 von Stadtamann Felix Merklin gebaut. 1510 wurde es vom Habsburger Kaiser Maximilian I. gekauft, der es seiner Geliebten Gräfin Anna von Helfenstein schenkte, daher taucht in der Literatur auch der Name „Lustschlösschen“ auf. Aus dieser Verbindung ging Sohn Friedrich Maximilian hervor. Das Schloss hatte anschließend viele verschiedene unbekannte Besitzer. 1900 wurde die Schriftstellerin Paula Ludwig, Tochter einer schlesischen Handwerksfamilie, auf dem Schloss geboren. 1929 wurde das baufällige Schloss von Baumeister Fidel Scheyer gekauft und ist bis heute im Besitz Familie Scheyer, bereits in vierter Generation. Heute finden auf Schloss Amberg Hochzeitsfeiern und Events aller Art statt.
Mehr über die Geschichte des Schlosses, seine Besitzer und wie es heute genutzt wird unter www.schlossamberg.at
Die Tostner Burg wurde um 1260 durch die Grafen von Montfort - die Stadtgründer Feldkirchs - erbaut und von einer Teillinie des Geschlechts bewohnt. Graf Hugo VII. erhielt um 1331/32 die Burg sowie die Herrschaft Tosters. Die Burganlage wurde während des Appenzellerkrieges am 25. November 1405 durch die mit den Appenzellern verbündeten Feldkircher Bürger eingenommen. Der Brand zerstörte alles außer den Turm.
Diese Burgruine ist flächenmäßig die größte Burganlage Vorarlbergs. Besonders beeindruckend ist der mächtige Turm. Von der Burg führt ein Weg hinunter zum Kirchlein „St. Corneli“, der alten Tostner Pfarrkirche. An der nördlichen Friedhofsmauer steht die sagenumwobene 1000-jährige Eibe, eines der Feldkircher Naturdenkmale und früher Anziehungspunkt für Pilger.