Nachtwächter haben in Feldkirch bis ins 19. Jahrhundert für Ordnung und Sicherheit gesorgt. Die beiden Fremdenführer Georg Fink und Harald Pfanner schlüpfen besonders in der kalten Jahreszeit gerne in diese Rolle. „Hört ihr Leut` und lasst euch sagen…“ – so begrüßen die beiden ihre Besucher, stets ausgestattet mit Umhang, Hut, Hellebarde und Laterne.
Dem Beruf des Nachtwächters kam früher eine große Bedeutung zu. „Sie patrouillierten durch die Gassen der Montfortstadt und sorgten nach Einbruch der Dunkelheit für Ruhe und Ordnung. Außerdem kontrollierten sie die Stadt und ihre Häuser auf mögliche Brandgefahren. Im Mittelalter waren die meisten Häuser in F eldkirch Holzbauten, die zudem noch mit Holzschindeln gedeckt und eng ineinander verschachtelt waren. Zu groß war die Gefahr eines plötzlichen Stadtbrandes. Der rasche Warnruf des Nachtwächters konnte das Leben der Menschen, ja sogar der ganzen Stadt retten“ so Harald Pfanner.
Die Nachtwächter trugen meist ein Horn bei sich, um auf sich aufmerksam zu machen. Außerdem waren sie stets mit einer Hellebarde bewaffnet, so dass es Diebe oder anderes Gesindel es nicht allzu leicht hatte. Um sich in den dunkeln Gassen zurecht zu finden, hatten sie stets eine Laterne bei sich.
Mit dem sozialen Stand des Nachtwächters war es allerdings nicht gut bestellt. Georg Fink berichtet darüber, dass „Der Beruf des Nachtwächters wie auch die Tätigkeit des Henkers oder Totengräber, galt als unehrlich und nicht angesehen. Die Menschen waren sehr abergläubisch und fürchteten sich, was nachts vor sich ging. Man traute den nächtlichen Ordnungshütern daher oft nicht über den Weg.“
Wer mehr über das Leben und den Alltag eines Nachtwächters erfahren möchte, der kann Georg Fink und Harald Pfanner auf ihren nächtlichen Kontrollgängen durch Feldkirch begleiten.
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