Stadt Feldkirch

Nockerhaus Vorstadt 6

Zu Beginn werfen wir einen Blick in die Vorstadt auf das ehemalige Nockerhaus. Spaziert man daran vorbei, fallen einem sogleich der schwungvolle Giebel sowie die großen Fensterläden im Erdgeschoss auf. Wo heute Nägel in Form gebracht werden, wurde hier vermutlich im 15. Jahrhundert Geschirr für den täglichen Gebrauch erzeugt. Es folgten über die Jahrhunderte mehrere Besitzerwechsel, bis das Haus 1892 schließlich in die Hände des bekannten Feldkircher Malers Florus Scheel kam. Im obersten Stockwerk befand sich das Atelier des Malers, der außerdem mit Tapeten, Ölen und Farben handelte.

Um 1900 wechselte der Besitzer erneut und die Bäckersfamilie Nocker eröffnete hier ihre Bäckerei. Die Herren Nocker buken aber nicht nur nachweislich die besten Semmeln Österreichs, sondern engagierten sich in der Lokalpolitik sowie bei verschiedensten Vereinen.

Institut St. Josef Ardetzenbergstraße 31

Wie viel Zeit noch vergehen würde bis sie endlich in das neue Schulgebäude einziehen könnten, beschäftigte die Kreuzschwestern des späteren Instituts St. Josef längere Zeit. In ihrer Chronik vermerkten sie, dass der Neubau "indessen so ziemlich gemütlich vorwärtsgehe und mit Bangen blickten wir oft hinauf und fragten uns: Werden wir das Schuljahr oben beginnen können?"

Im Herbst 1911 war es soweit und die Privatvolksschule und Privathandelsschule übersiedelten auf den Ardetzenberg in das neue Schul- und Internatsgebäude. Noch heute dient das schöne Gebäude, das markant über der Innenstadt thront, als Bildungseinrichtung mit dem Schulträgerverein der Kreuzschwestern.

Clessin´sche Apotheke Kreuzgasse 22

Die Geschichte der Vorarlberger Apotheken begann in Feldkirch, genauer gesagt in der Kreuzgasse Nr. 22. Denn dort steht seit mehr als 590 Jahren die Feldkircher Stadtapotheke, bis heute in den Diensten der Gesundheit.

Im Jahre 1519 vertraute selbst Kaiser Maximilian I. dem heilkundlichen Können des Wundarztes Clasen Kläsy und ließ diesen an sein Krankenbett rufen. Genannter Wundarzt war ein Vorfahre jener Feldkircher Patrizierfamilie Clessin, deren Name von Clasen Kläsy abzuleiten ist. Im Jahre 1768 erwarb die Familie Clessin die Apothekenrechte samt dem Haus in der Kreuzgassse. Dies war der Beginn einer jahrhundertelangen Apotheken-Tradition, mit der der Name A. Clessin´sche Stadtapotheke eng verbunden ist.

1905 wurde das Haus von Architekt Ernst Dittrich umgebaut und bekam damals seine heutige Fassade im Jugendstil. Hervorzuheben ist der Dreiecksgiebel und das breite Relief über dem Erdgeschoß der Stadtapotheke, das eine Darstellung, die das Zusammenwirken von Natur und Pharmazie und deren Geschichte zum Inhalt hat, zeigt. Auch ohne gesundheitliche Notwendigkeit lohnt es sich, einen Blick in dieses Stück lebendiger Geschichte zu werfen.

Ehemalige Salzstadel der Stadt Feldkirch Churertor 4

Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war Feldkirch von einem Befestigungsring mit Stadtmauer, Wassergraben und Stadttoren umgeben. Von seinen ursprünglich vier Stadttoren sind heute nur das Churer Tor und Mühletor erhalten.

Das Churer Tor wurde 1491 erbaut, und man nannte es auch Salztor, weil angrenzend bis 1905 der Salzstadel stand. Das Salz kam aus Hall in Tirol und der Handel mit dem weißen Gold war ein wichtiger Erwerbszweig für die Stadt.

Damit das Salz über den Winter und in Kriegszeiten nie fehlte, ließ der letzte Montforter, Graf Rudolf IV, neben dem Churer Tor 1387 ein großes Salzhaus erbauen. Hier wurde das Salz gelagert und über die wichtige Handelsstraße nach Chur, die durch das Churer Tor über die Heiligkreuzbrücke führte, gehandelt. Im Tor selbst befand sich die Dienstwohnung des Salzhausmeisters, der für die Geschäftsabwicklung im Salzstadel zuständig war.

Nach dem Bau der Arlbergbahn nutzlos geworden, ließ man den alten Salzstadel im Jahr 1908 abbrechen. An seiner Stelle wurde nach Plänen des Architekten Ernst Dietrich das Köbhaus, ein Doppelhaus mit turmartigem Erker, erbaut.

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